Ein neuer Ackerbericht ist längst mal wieder fällig. Denn es passiert richtig viel.
Jäten
Es ist wohl einfach die Zeit in der alles explodiert auf dem Acker. Unsere Gemüsepflanzen genauso, wie Unkräuter (oder Beikräuter).
Das heißt: hacken, hacken, hacken, Disteln stechen, hacken.
Da bin ich total froh, dass so regelmäßig Helfer zu den Mitmachtagen kommen.
Gerrit ist aktuell zwei Tage die Woche dabei. Diese zwei Tage würde er gern etwas reduzieren. Und da ist es gut, dass ich seit einer Woche einen neuen Kollegen habe! Christopher hat am 29.Mai seine letzte Prüfung im Studium (Ökologische Landwirtschaft) abgeschlossen und hat, wie geplant, am 1.6. bei der Solawi angefangen. Wir arbeiten jetzt gemeinsam und meistens gleichzeitig. Es ist toll immer jemanden da zu haben, mit dem man sich austauschen, mal etwas schweres heben, sich Arbeiten aufteilen kann! Hier jäten wir gerade das Brokkoli Beet:
Jungpflanzen
Außerdem wird zur Zeit sehr viel gepflanzt. Die letzten Male (in KW 20 und 22) waren die Jungpflanzen-Lieferungen doppelt so groß, wie ich es gewohnt war – ein bisschen überfordernd. Zu lange darf man die angekommenen Jungpflanzen natürlich nicht in ihren Kisten stehen lassen. Sie stehen in den Kisten sehr eng beieinander. Deshalb suchen sie nach Licht und Luft, wachsen nach oben und werden dünn und instabil. Leider ist uns das bei ein paar Kisten passiert, weil wir einfach nicht richtig hinterher gekommen sind. Die Pflanzen haben sich aber wieder gefangen. Wir pflanzen zur Zeit große Sätze an Kohl (Rosenkohl, Rotkohl, Weißkohl und Schwarzkohl) um euch alle im Herbst und Winter damit versorgen zu können.
Mitmachtag auf dem Kartoffelacker
Gestern war eine Gruppe von 15 Mitgliedern auf unserem Kartoffelacker versammelt. Zusammen haben wir eine riesen Menge an Disteln aus den Dämmen gezogen. Durch den leichten Regen in den Tagen davor war der Boden so schön locker, dass wir meistens die ganze Wurzel mit raus bekommen haben. Ein sehr befriedigendes Gefühl! Leider sind wir nicht ganz durch gekommen, in den nächsten Tagen sollte die Arbeit weiter geführt werden. Aber ein Großteil ist geschafft! Danke an die Distelstecher!
Zeitgleich hat ein anderer Teil der Gruppe Kartoffelkäfer gesammelt. Wahnsinn wie zuverlässig sich diese Tierchen in den Kartoffeln ansiedeln. Einige von uns haben ein ganzes Glas mit den hübschen aber schädlichen Käfern gefüllt.
Die ausgewachsenen Käfer waren leider auch schon aktiv in den Kartoffeln.
Markus hat die ersten Eier, der Käfer, die auf die Blattunterseite abgelegt werden, entdeckt. So sehen sie aus:
Wir haben uns mit unserer Arbeit einen guten Zeitpunkt ausgesucht, da wir viele der Eier abstreifen konnten. Auf einigen Pflanzen waren die Larven aber leider schon geschlüpft. Das ist dann richtig blöd. Sie ernähren sich von der grünen Blattmasse der Kartoffeln und können im schlimmsten Fall einen richtigen Kahlschlag verursachen.
Alle Pflanzen konnten wir trotz vieler Helfer an einem Vormittag leider nicht kontrollieren. Aber auch hier haben wir einen guten Teil geschafft!
Zum Schluss eine schlechte und eine gute Nachricht
Leider ist beim Aussähen des Mangolds etwas schief gegangen. Wir wissen nicht genau woran es liegt, aber er steht total lückig da. Viel weniger Mangoldpflanzen als eigentlich geplant waren, sind aufgegangen. Man könnte zwar in ein paar Wochen ernten, es sind aber leider so wenige Pflanzen, dass es nicht annähernd für 90 Anteile reichen würde. Wir haben uns entschieden das ganze Beet nochmal zu bearbeiten und neu auszusäen. Diesmal wird das Saatguttütchen vor und nach der Aussaat einmal gewogen um zu bestimmen wie viel Gramm wir ausgebracht haben. Das ist die einfachste Variante um zu kontrollieren, ob die Maschine auf die richtige Lochgröße (Das Saatgut fällt aus dem Vorratsbehälter der Maschine durch ein Loch in den Boden) eingestellt war. Das letzte Mal habe ich das nicht gemacht, sondern einfach nur die Lochgröße, die in der Anleitung der Maschine für Mangold empfohlen wird übernommen. Das war wohl ein Fehler. Für euch bedeutet das: dieses Jahr gibt es erst sehr spät Mangold.
Update vom angefressenen Kohlrabi: Es geht ihm viel besser! Ein paar Pflänzchen sind nach dem Erdflohbefall eingegangen und der Rest ist richtig gut gewachsen.