19.02.2024, 19:00 – 21:00 Uhr Wetteraukreis „Haus der Umwelt“, Homburger Straße 17, 61169 Friedberg, Raum 108/109
Solidarische Landwirtschaft in der Wetterau: Starker Zuwachs, große Vielfalt
Seit 1988 gibt es die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) auch in Deutschland, mittlerweile sind 244 Betriebe bundesweit in einem Netzwerk unter www.solidarische-landwirtschaft.org registriert. Seitdem in der Ökomodellregion Wetterau in 2016 die ersten SoLaWis in Dorheim und Wallernhausen gegründet wurden, hat deren Zahl ständig zugenommen, und liegt momentan bei 10, plus einer weiteren in Gründung. Ein Überblick über die Wetterauer SoLaWis ist auf https://tourismus.wetterau.de/genuss/direktvermarkter/saisongaerten/SoLaWi einsehbar.
Das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft bedeutet die direkte Zusammenarbeit von Landwirten, Gemüsegärtnern und Bürger/innen zur Produktion von vielfältigen Gemüsekulturen in der Region. Das vor Ort, überwiegend ökologisch und natürlich saisonal angebaute Gemüse wird in festen Anteilen, die durch einen festgelegten Betrag monatlich vom Anteilseigner als Abonnement bezahlt werden, wöchentlich an die teilnehmenden Bürger/innen abgegeben.
Die zunehmende Zahl von SoLaWis im Wetteraukreis ist umso erfreulicher als das Konzept der SoLaWi in Zeiten von großen Herausforderungen im Klimaschutz und in der Landwirtschaft eine lange Liste von “Win-Win”-Konstellationen zu bieten hat. So bedeutet die direkte Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Gemüsebau und Bürgerschaft eine finanzielle Absicherung der landwirtschaftlichen Betriebe durch die festen Mitgliedsbeiträge mit einer geringeren Abhängigkeit von Wetterbedingungen und Ernteerträgen. Gleichzeitig reduziert die direkte Abgabe von Gemüse an die Anteilseigner den Transport, den Verpackungsmüll und es werden weniger Lebensmittel nach “Schönheitskriterien” aussortiert. Hierdurch kommt es somit auch zu geringeren CO2-Emissionen.
Die in SoLaWis meist nach Prinzipien der biologischen Landwirtschaft gepflanzten reichhaltigen Mischkulturen mit rascher Fruchtfolge unterstützen den Humusaufbau, die in unseren Breiten wichtigste natürliche Form der Kohlenstoffspeicherung. Der direkte Kontakt zwischen Produzenten und Verbrauchern bedeutet Versorgungssicherheit und ermöglicht Gelegenheiten zu gemeinsamer Planung und Organisation. Die Geselligkeit, der Erfahrungsaustausch und Wissensvermittlung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Viele Teilnehmer/innen schätzen die Naturnähe und die frische Luft bei freiwilligen gemeinsamen Ernte- und Pflegeeinsätzen – gerade auch für Kinder.
Am 19. Februar 2024 um 19:00 Uhr findet im Haus der Umwelt, Homburger Str.17, 61169 Friedberg ein vertiefender Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema “Rolle der SoLaWis beim Klimaschutz und der Agrarwende” der SoLaWi Friedberg/Dorheim statt. Die SoLaWi, der aktuell rund 100 Menschen angehören, nimmt zu Beginn der SoLaWi-Saison wieder neue Mitglieder auf und freut sich über interessierte Teilnehmer.